Mobiel-Streik: Wir fordern mehr Rücksichtnahme auf Bürger 

Wir wünschen uns von der Gewerkschaft Verdi mehr Augenmaß bei sogenannten Warnstreiks. Insbesondere der sehr kurzfristig angekündigte Streik bei Mobiel brachte zahlreiche Menschen in Bielefeld in große Schwierigkeiten.

„Streikrecht und Tarifautonomie sind ganz wichtige Bestandteile unserer Demokratie. Aber gerade im öffentlichen Dienst müssen diese umsichtig eingesetzt werden, da nicht Arbeitgeber, sondern wir alle die Leidtragenden sind“, sagt unser Vorsitzender Jan Maik Schlifter. So machen ritualisierte Warnstreiks etwa bei den Verkehrsbetrieben keine Werbung für die Zuverlässigkeit des ÖPNV und träfen vor allem die Menschen, die kein Auto haben und trotzdem zur Arbeit oder Ausbildung müssen.

„Bei allem Verständnis für die Anliegen der Beschäftigten, dieser Warnstreik war überzogen. Durch die zahlreichen krankheitsbedingten Ausfälle in den letzten Wochen haben die meisten schon eine ganz gute Vorstellung davon bekommen, wie wichtig zuverlässige Busse und Bahnen für den Alltag in Bielefeld sind. Da hätte es dieser Demonstration nicht bedurft“, so Schlifter. Wenn etwa Altenpfleger oder Krankenschwestern nicht zur Arbeit kommen, hat das Folgen, die in eine Entscheidung über einen solchen Warnstreik auch einbezogen werden sollten. Die Gewerkschaft entscheide zu Recht selbst, wie sie eine Tarifauseinandersetzung führt, müsse aber auch mit Kritik daran leben.  

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