Die Bielefelder FDP sieht sich in ihrer Kritik am Beschluss zur Primusschule bestätigt. Im letzten Jahr seien SPD, Grüne und CDU noch mit der Verwaltung der Meinung gewesen, dass die Teilnahme an diesem umstrittenen Schulversuch nicht zu empfehlen sei. Kurz vor der Wahl sei dann vollkommen überhastet die Errichtung einer solchen Schule beschlossen worden. „Nun ist es so gekommen, wie gedacht: Der Zeitplan ist viel zu eng, die Schule hat keine Realisierungschance.“, so Jan Maik Schlifter, FDP Vorsitzender und OB-Kandidat.
Als einzige Partei stimmte die FDP im Ausschuss nicht für die Einführung einer weiteren Schulform, da es genügend Baustellen in der Schullandschaft gebe. Schlifter: „Ständiges Experimentieren mit vermeintlich richtigen Schulformen halten uns von wichtigen Qualitätsverbesserungen im Schulbetrieb ab. Unsere Kinder sind keine Versuchskaninchen für Bildungsideologen.“
Die Liberalen kritisieren einen „unehrlichen Umgang“ mit den Befürwortern der Primusschule. Wer die Primusschule wirklich gewollt hätte, hätte letztes Jahr zustimmen sollen, so dass der Fahrplan noch realisierbar gewesen sei. „Kurz vor der Wahl zustimmen, lässt den Verdacht aufkommen, dass man nur Symbolpolitik betreibt und nicht den Mut hat, klar zu sagen, dass man das für keine gute Idee hält.“, so Schlifter. Da sei ein ehrlicherer Umgang notwendig.
Besonders kritisch sieht die FDP die Haltung der CDU zur Primusschule. Schlifter: „2013 ablehnen, im Wahlprogrammentwurf dagegen sein, 2014 dann plötzlich dafür und bei der fünften Gesamtschule alles genau andersrum – Die Schulpolitik der Bielefelder CDU ist völlig von der Rolle.“