Die Bielefelder FDP ist erschrocken über die massiven Streikdrohungen der Gewerkschaft verdi und fordert weiter den Einsatz von Honorarkräften, sollte es zu einem Streik kommen. Der Verdi Vorsitzender Frank Bsirske hat anlässlich seiner Wiederwahl mit „einer massiven Eskalation des Konflikts mit hohen Belastungen für alle Beteiligten“ gedroht. Ab Mitte Oktober könne wieder gestreikt werden, offenbar diesmal sogar ohne die Einrichtung von Notdiensten.
„Ich persönlich habe für noch einen und dann auch noch verschärften Streik nur noch wenig Verständnis.“ so FDP-Vorsitzender Jan Maik Schlifter. Schließlich habe es einen sorgsam austarierten Kompromiss der von beiden Seiten berufenen Schlichter gegeben, dem die Gewerkschaftsspitze auch zugestimmt habe. Die neuen Streikdrohungen deuteten daher eher auf gewerkschaftsinterne Probleme hin, die aber nicht auf dem Rücken der Familien ausgetragen werden sollten.
Die Stadt solle noch einmal darüber nachdenken, wie Familien bei einem Streik am besten geholfen werden kann. Die FDP hatte in der letzten Ratssitzung beantragt, dass Elterninitiativen, die die Betreuung in Kita-Gebäuden in Eigenregie übernehmen wollen, von der Stadt mit Honorarkräften unterstützt werden sollten. So könnte etwa durch die kurzfristige Beschäftigung von Erzieherinnen im Ruhestand zumindest ein Notdienst angeboten werden. Schlifter: „Leider wollte nur die FDP den Familien auf diese Weise helfen, alle anderen stimmten dagegen. Bei allem Verständnis für die Anliegen der Gewerkschaft: Die Stadt muss nun Eltern und Kindern so viel wie möglich helfen, auch wenn dies verdi nicht gefallen sollte.“
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