Das Oberbürgermeister Clausen öffentlich erklärt hat, eine medizinische Fakultät würde nie nach Bielefeld kommen, hat ein Nachspiel im Rat. Die FDP will in einer Anfrage wissen, inwieweit Clausen noch ein glaubwürdiger Repräsentant Bielefelds im Verein zur Förderung der Fakultät sein könne. Der „Verein zur Förderung der medizinischen Ausbildung und Versorgung in OWL“ wurde Anfang 2014 nach einstimmigem Beschluss im Bielefelder Rat gegründet und hat laut Satzung das Ziel, die Einrichtung einer medizinischen Fakultät zu fördern.
„Kurz vor der Kommunalwahl trat Clausen bei Vereinsgründung noch als Vorkämpfer auf und ließ sich als Bielefelder Vertreter in den Verein wählen, jetzt stellt er eine Fakultät als Träumerei dar. Das nennt man dann wohl Bärendienst an Verein, Stadt und Sache.“, so FDP Vorsitzender Jan Maik Schlifter, der vor allem parteipolitische Motive hinter Clausens Einlassung vermutet. „Die Bielefelder Landtagsabgeordneten der SPD haben in dieser zentralen Infrastrukturfrage nichts für unsere Stadt erreicht und jetzt soll so getan werden, als sei das ganze Vorhaben eine Art Spinnerei.“
Im Finanzausschuss will die FDP zudem wissen, wieviel die Stadt für die Vereinsgründung und –tätigkeit ausgegeben hat. Schlifter: „Das taktische Verhalten des Oberbürgermisters hat die Stadt auch eine Stange Geld gekostet. Hätte er vor der Kommunalwahl offen gesagt, was er von der Fakultät hält, hätten wir uns den Verein, dessen Arbeit er jetzt quasi im Vorbeigehen komplett nutzlos gemacht hat, auch sparen können.“