Problemfall Sekundarschule

Als „erschreckendes Menetekel für die Bielefelder Schulplanung“ bezeichnet der Bielefelder FDP-Vorsitzende Jan Maik Schlifter die Anmeldezahlen für Sekundarschulen in NRW für das laufende Schuljahr. Fast 40% der landesweit laufenden Sekundarschulen erreichten für dieses Schuljahr nicht mehr die für eine Errichtung notwendige Anmeldezahl von 75. Von den 113 noch bestehenden Sekundarschulen haben 26 sogar weniger als die für einen dreizügigen Betrieb benötigten 60 Anmeldungen. Noch bevor der erste Jahrgang seinen Abschluss machen kann, werden einzelne Schulen bereits wieder geschlossen oder umgewandelt.

„Die Sekundarschule ist alles andere als ein Erfolgsmodell und hat erkennbar Akzeptanzprobleme. Laut Medienberichten empfinden Eltern Sekundarschulen als Mogelpackung oder Hauptschulersatz und befürchten, ihre Kinder würden zu Versuchskaninchen unerprobter Konzepte.“, so Schlifter, der die von Paprikakoalition und CDU beschlossene Gründung von zwei Sekundarschulen von Anfang an für einen großen Fehler hielt. Die gesamte Diskussion einschließlich der letztlich gescheiterten Schließung der Bosserealschule habe Unfrieden in die Bielefelder Schullandschaft gebracht und von den wichtigen Herausforderungen abgelenkt. Schlifter: „Wir haben zu wenig Räume, kein Konzept für die Digitalisierung und keine konsistente Schulentwicklungsplanung, aber der Schuldezernent setzt ohne Not auf das tote Pferd Sekundarschule. Unabhängig von der ersten Anmelderunde halsen wir uns damit zusätzliche Probleme auf, statt auch nur ein einziges zu lösen. So geht falsche Politik.“

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