​Artur-Ladebeck-Straße: Sogenannter Radentscheid führt zu falschen Prioritäten

Eine falsche Prioritätensetzung sehen wir beim Bau von neuen Radwegen in Bielefeld. „Auf der Artur-Ladebeck-Straße haben ein paar hundert Fahrradfahrer jetzt doppelt so viel Platz zur Verfügung wie tausende Berufstätige mit ihren PKW, die zur Arbeit kommen müssen“, erklärt Rainer Seifert, unser verkehrspolitischer Sprecher.

Den Radweg entlang der Artur-Ladebeck-Straße zu verbessern, wäre eine sinnvollere Maßnahme gewesen. Auch eine Fahrradstraße in der Gadderbaumer Straße, eine alte Forderung der FDP, halten wir für realistisch. „Es ist wichtig, in der Stadt Radwege auch neu zu bauen. Doch Vorrang müssen dabei die vielen Strecken haben, auf denen es bisher noch keine durchgehenden oder nur marode Wege gibt und die andere Verkehrsteilnehmer wie PKW nicht unnötig einschränken.“ Seifert denkt dabei zuerst an die Verbindung zwischen Innenstadt und Universität.

Quantität vor Qualität?

Der von CDU, SPD und Grünen gewählte Verkehrsdezernent Adamski orientiere sich eher daran, was der sogenannte Radentscheid nach der Devise Quantität vor Qualität fordere, statt wirksame Verbesserungen für den Radverkehr zu schaffen. „Jedes Jahr fünf Kilometer Radwege an Hauptverkehrsstraßen sind ein Hauptbestandteil des Vertrags, den der Oberbürgermeister unbedacht mit dem Radentscheid geschlossen hat. Dabei kommt es auf leistungsfähige Verbindungen für Rad- und Autoverkehr gleichermaßen an. Die Festlegung auf den Rückbau von Hauptverkehrsstraßen spielt die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer aber gegeneinander aus“, betont die Fraktionsvorsitzende Jasmin Wahl-Schwentker. Ein Ausstieg aus dem Vertragskonstrukt sei längst überfällig. „Selbst der Oberbürgermeister hat jüngst bei seinem Sommerempfang erklärt, dass der Radentscheid so nicht umsetzbar ist. Eine Priorisierung sinnvoller Maßnahmen sollte daher jetzt unabhängig von den Forderungen des Radentscheids vorgenommen werden.“

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