Brackweder Bezirksvertretung will nur Möbel erneuern – Verwaltung entkernt kompletten Sitzungssaal 

Eine funktionierende Tonanlage, einen neuen Teppich und neues Mobiliar hatte sich die Bezirksvertretung Brackwede vor mehr als vier Jahren gewünscht, um ihre Arbeit besser machen zu können. „Als der städtische Immobilienservicebetrieb (ISB) dann verkündete, den Saal für 600.000 Euro zu sanieren, waren wir zunächst überrascht“, erinnert sich Bezirksvertreter Rainer Seifert.

Auf die Überraschung folgt nach mittlerweile vier Jahren Umbauarbeiten nun die Ernüchterung. Noch immer gibt es keinen Termin für die Fertigstellung des Saales, dessen Gebäude komplett entkernt worden ist und das nun offen umringt von Baugerüsten neben dem Bezirksamt sein Dasein fristet.  Indes gibt es vom ISB eine Hiobbotschaft nach der anderen zum Saal.  „Es ist damit zu rechnen, dass der Saal nach Fertigstellung der Arbeiten nicht mehr wiederzuerkennen sein wird. Neben den stilvollen Leuchtern aus den 1960er-Jahren wird auch die damals typische Holzvertäfelung nicht mehr zurückkehren. Das nimmt unserem Sitzungssaal ein großes Stück seines historischen Charakters“, erklärt Seifert.

Kosten: mehr als eine Million Euro

Zudem ist neues Mobiliar noch gar nicht im aktuellen Haushalt vorgesehen und somit unklar, ob und wie Tische und Stühle angeschafft werden können. „Über eine Million Euro kostet der neue Saal nun, aber unsere eigentliche Forderung nach neuem Mobiliar ist dabei auf der Strecke geblieben. Ein Schildbürgerstreich, der uns aber angesichts der vielen verfehlten Bauprojekte in dieser Stadt schon nicht mehr wundert.“

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