Verschlossene Schulhöfe – Kapitulation vor dem Vandalismus

In den letzten Jahren hat die Verwaltung in Eigenregie und ohne politischen Auftrag die Einzäunung von insgesamt 21 Schulhöfen veranlasst. Grundsätzlich sollen Schulhöfe zwar als öffentliche Flächen für alle Kinder als Spiel- und Bolzplatz zugänglich sein. Nach Beschwerden über Vandalismus, Drogen, Prostitution seitens der Schulleitungen habe man sich aber zu diesem Schritt durchgerungen. Konkret bedeutet das, dass von 47 Grundschulen 13 Schulhöfe in den Ferien und an den Wochenenden durchgängig geschlossen bleiben. Wir sehen die Schließung insbesondere an den Wochenenden und den Ferien sowie an Nachmittagen während des Schuljahres kritisch, wenngleich wir die Beschwerden, Sorgen und Bedenken der Schulleitungen und der Eltern ernst nehmen. Die Einzäunung von Schulhöfen ist als Kapitulation vor Vandalismus zu werten, denn es ist Hoheitsaufgabe des Staates, die öffentliche Ordnung und Sicherheit durch Anwendung des Ordnungsrechtes zu gewährleisten. Wir mahnen dabei eine gute Abwägung an. Schulhöfe die ganzen Ferien oder das komplette Wochenende zu schließen, hat aber eher etwas mit Personalplanung zu tun.

Schulhöfe sind Bewegungsoasen

Zudem schlagen Kinderärzte und Sportlehrer Alarm: 15 % aller 3- bis 17-Jährigen sind übergewichtig, 35 % der 4- bis 17-Jährigen haben motorische Schwierigkeiten (vgl. Langzeitstudie Motorik Modul, Teilmodul der Kiggs Studie). Kinder haben viele alltägliche Bewegungsräume verloren, Schulhöfe können diese Möglichkeiten im Viertel bieten („klettern und kicken“). Die Infrastruktur ist vorhanden – absurd, sie nicht zur Verfügung zu stellen. Wir fordern deshalb:

  1. Regelmäßige Bestreifung der Schulen durch das Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit der Polizei
  2. Abfrage der Schulen zur Situation vor Ort
  3. Schließungen nur mit zeitlicher Befristung und eindeutiger Begründung
  4. Einzäunungen und Schließung nur mit Votum der Bezirksvertretung und des Schulausschusses – Überprüfung aller bisherigen Schließungen

Die Neue Westfälische und das Westfalenblatt berichten über unsere Forderungen.

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