Zum Schulanfang sehen wir die Bielefelder Schulgebäude genauso ungenügend auf steigende Coronazahlen vorbereitet wie nach den letzten Sommerferien. „Das ist unverantwortlich“, so unser Vorsitzender Jan Maik Schlifter. Denn während Verwaltung und Rot-Grün die Anschaffung mobiler Luftfilter weiter ablehnten, belegen immer mehr Studien ihre Wirksamkeit. Zuletzt verfassten Aerosolforscher der Deutschen Forschungsgemeinschaft dazu ein Positionspapier mit der dringenden Aufforderung an die Politik, tätig zu werden. „Das kann die Politik nicht mehr einfach ignorieren. Eltern haben zu recht die Erwartung, dass in der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt solche technischen Lösungen zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs genutzt werden.“, betont Schlifter.
In einer Sondersitzung des Schulausschusses hatte die Koalition gegen die Anschaffung mobiler Luftfilter gestimmt. Die von der Verwaltung für 18 der 44 Grundschulen favorisierten fest verbauten Anlagen in Klassenzimmern erforderten zeitintensive Planungs- und Bauarbeiten und seien für den Großteil der Gebäude auch nicht sinnvoll. Für die Ratssitzung am Donnerstag beantragen wir daher, das Votum des Ausschusses zu überstimmen. „Das ist eine sehr wichtige Entscheidung auch in Sachen Bildungsgerechtigkeit, denn wenn bald wieder ganze Klassen in den Fernunterricht zurückkehren müssen, bleiben vor allem die Kinder auf der Strecke, die zuhause geringere Unterstützung bekommen.“, so Schlifter. Der Antrag ermögliche es allen Ratsmitgliedern, richtig zu entscheiden und endlich konkret etwas für mehr Pandemiesicherheit an den Schulgebäuden zu tun.
Hier stets auf fehlendes Geld als Hinderungsgrund zu verweisen, sei schlicht falsch. „Es gibt einen Corona-Sondertopf für genau solche Fälle“, erklärt unser Ratsmitglied Leo Knauf. „Deshalb ist es auch nach wie vor völlig unverständlich, dass für den Einbau von nur 18 stationären Luftfilteranlagen plötzlich Ressourcen an anderer Stelle, etwa bei der Digitalisierung der Schulen, abgezogen werden sollen.“