Talentschule: NRW-Staatsekretär stellt Förderprogramm vor

Laut Auskunft des Staatssekretärs im NRW-Schulministerium, Mathias Richter (FDP), ist das Förderprogramm Talentschule für Bielefeld sehr attraktiv. Dies hob Richter während eines Fachgesprächs hervor, zu dem die Bielefelder FDP eingeladen hatte.

Baustellen der Schulpolitik

Den Elternvertretern, Schulleitern und interessierten Bürgern stellte der Stellvertreter von Schulministerin Gebauer die wichtigsten Baustellen vor, die derzeit im FDP-geführten Ministerium bearbeitet werden. Neben dem Übergang von G8 zu G9 seien dies u.a. die Bekämpfung des Lehrermangels, Qualitätsstandards für die Inklusion und die Ergänzung der Lehrpläne um Aspekte der Digitalisierung. Gerade der Mangel an Lehrerinnen und Lehrer für Grund- und Förderschulen treibt das Ministerium um. „Unverständlicherweise ist bis zum Regierungswechsel ohne aktuelle Lehrerbedarfsprognose gearbeitet worden. Auf steigende Schülerzahlen hat Rot-Grün daher nicht reagiert. Das aufzuholen, erfordert nun große Anstrengungen.“, so Richter. Zum neuen Semester hat die Regierung nun 600 zusätzliche Studienplätze für Grundschullehrer und Sonderpädagogen eingerichtet. Kurzfristig hat die schwarz-gelbe Landesregierung Pensionierungen aufgeschoben, Seiteneinstiege erleichtert und eine Werbekampagne für den Lehrerberuf gestartet. Es ist aber noch viel zu tun.

Talentschule: Interessant für Bielefeld

Für Bielefeld besonders interessant ist das Förderprogramm Talentschule, bei dem das Land 20% mehr Lehrkräfte an insgesamt 60 weiterführende Schulen verteilen wolle, die in Stadtteilen mit großen sozialen Herausforderungen unterrichten. Hierzu hob Richter hervor, dass für eine erfolgreiche Bewerbung auch die Stadt gesonderte Investitionen für diese Schulen vorsehen müsse.

Bielefeld ruft Mittel nicht ab

Kritisch sehe die Landesregierung wie langsam viele Städte Fördermittel für bauliche und digitale Ausstattung abrufen. Bielefeld stehen in den nächsten vier Jahren insgesamt 115 Mio. € Fördermittel für die Schulen zur Verfügung. Von den seit 2016 bereitstehenden 42 Mio. € aus dem Programm „Gute Schule 2020“ hat die Stadt aber z.B. noch keinen Cent angefordert. Der Bielefelder FDP-Vorsitzende Jan Maik Schlifter griff die Kritik auf: „Wir haben von Anfang kritisiert, dass Rot-Grün diese Mittel exklusiv für die Martin-Niemöller-Gesamtschule vorgesehen hat, auch weil die wegen der chaotischen Planung dann sehr lange liegen bleiben. Und genau so ist es nun. Das Geld könnte schon in Bielefelder Schulen angekommen sein. Es wartet aber noch immer in Düsseldorf.“

Anwesende Schulleiter befürchteten, dass die Bielefelder Schulen auch im Vergleich mit dem Umland bei der Digitalisierung den Anschluss verpasst hätten. Richter verwies auf verschiedene Programme, z.B. zur Glasfaseranbindung von Schulen. Das Land tue viel, die Städte müssten aber auch ihren Beitrag leisten.

Ausreichend Platz für Latein

Laut Auskunft des Staatssekretärs im NRW-Schulministerium, Mathias Richter (FDP), gibt es auch bei G9 ausreichend Platz in der Stundentafel für zwei Fremdsprachen in der fünften und sechsten Klasse. Latein und Englisch kann auch weiterhin ab der fünften Klasse drei- bis vierstündig unterrichtet werden. Hierzu hatte es seitens des Bielefelder Ratsgymnasiums Nachfragen gegeben. Diese konnte Richter ausräumen.

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