Der beschlossene Lockdown für den Handel macht es für uns noch dringender, dass die Stadt sich proaktiv mit leer stehenden Geschäften in der ganzen Stadt befasst. Wir haben in der letzten Ratssitzung beantragt, dass sich Bielefeld um Fördermittel aus einer Landesinitiative zur Stärkung von Ortszentren bewerben solle, um ein Leerstandsmanagement aufzubauen. Auf Empfehlung von Baudezernent Moss, der ein bereits von der Verwaltung initiiertes City-Management nicht auf die Stadtteilzentren ausdehnen wollte, wurde der Antrag abgelehnt.
Bei einem millionenschweren Förderprogramm nicht zuzugreifen, ist unverständlich.
Jasmin Wahl-Schwentker
„Bielefeld besteht nicht nur aus der Innenstadt. Das City-Management unterstützen wir, aber das verbietet keine Anstrengungen für die Stadtteile. Gerade in den Nebenzentren wird vermehrt mit Leerstand gerechnet. Dann bei einem millionenschweren Förderprogramm nicht zuzugreifen, ist unverständlich.“, sagt Jasmin Wahl-Schwentker. Das Förderprogramm des Landes ist mit 30 Mio. Euro ausgestattet, die Antragsfrist wurde bis Ende April verlängert. In der ersten Stufe hatte die Verwaltung knapp 0,1 Mio. € beantragt und erhalten. „Da ist für unsere Stadt wesentlich mehr drin. Wir wollen nun die Bezirksvertretungen auffordern, Flagge zu zeigen und anzumahnen, dass auch die Nebenzentren beachtet werden müssen.“, so unser FDP-Ratsmitglied Rainer Seifert.
Leerstand beeinträchtige die gefühlte Vitalität von Zentren, daher muss hier schnell gehandelt werden. So kann ein proaktives Leerstandsmanagement Zwischennutzungen etwa aus dem Bereich Kultur wie Pop-up Galerien oder Installationen initiieren. „Wir müssen jetzt für lebendige Innenstädte kämpfen. Wenn uns vom Land noch dabei geholfen wird, müssen wir das nutzen.“, so Seifert.