Zur Kritik des SPD Landtagsabgeordneten Günter Garbrecht an der FDP-Landtagsfraktion erklärt der Bielefelder FDP-Abgeordnete Dr. Björn Kerbein:
Die Teutonenriege der SPD weiß offensichtlich nicht was sie will. Während Herr Fortmeier von der Medizinischen Fakultät als Fernziel spricht, scheint Herr Garbrecht, für ihn als Kämpfer untypisch, aufgegeben zu haben…
…Anstatt nach einem Rückschlag vorzeitig die Segel zu streichen, sollten wir die Chancen einer Medizinerausbildung vor Ort sehen und nach neuen Lösungen suchen. Das Bochumer-Modell ist nicht der einzige gangbare Weg. Neben einer eigenständigen Fakultät in Bielefeld sind weitere Alternativen, wie eine Kooperation mit einer anderen Universität oder die Gründung einer privaten Hochschule möglich.
Die Ursachen für den Mangel an niedergelassenen Ärzten im ländlichen Raum einzig am Ausbildungsstandort und der Vergütung festzumachen, ist wenig zielführend. Vielmehr sollte die SPD sich ob ihrer jahrelangen Verantwortung in Berlin und Düsseldorf fragen, warum immer weniger junge Mediziner den Schritt in die Selbstständigkeit als niedergelassene Ärzte wagen. Die Probleme fangen bei bürokratischen Hürden an und hören bei Studieninhalten noch lange nicht auf.
Eine medizinische Fakultät nur auf einen möglichen Klebeeffekt in der Ärzteausbildung zu reduzieren, ist zudem wenig weitsichtig. Hier denkt der Kollege Garbrecht zu kurz. Zum einen könnte unsere Universität mit einer medizinischen Fakultät ihr Profil im Bereich der Medizin und Gesundheitswissenschaften weiter schärfen, zum anderen vermisse ich in der Diskussion vor allem das Thema Ausgründungen. Andere Universitätsklinikstandorte wie Tübingen, Regensburg oder Münster machen es uns vor. Gerade die Chancen von Unternehmensgründungen in einem hochspezialisierten Zukunftsmarkt sollten wir nicht einfach so abschenken!