Der Rat soll nach unseren Vorstellungen die Verwaltung mit einem Dringlichkeitsantrag anweisen, zur Pandemiebekämpfung die Software SORMAS im Gesundheitsamt einzuführen. Bund und Länder hatten sich Anfang des Jahres auf das Ziel verständigt, dieses Programm bis Ende Februar in allen Gesundheitsämtern einsatzbereit zu haben. 150 von 357 Gesundheitsämtern hätten SORMAS mittlerweile installiert.
„Das Chaos um den Meldestau hat deutlich gemacht, dass die Defizite bei der Digitalisierung der Bielefelder Verwaltung das Corona-Management verlangsamen und fehleranfällig machen. Wer sind wir denn, dass wir eine speziell entwickelte Software, die von Bund, Ländern und RKI dringend empfohlen wird, nicht einsetzen wollen?“, so unser digitalpolitische Sprecher der Fraktion, Leo Knauf.
Auf unsere Anfrage hat das Gesundheitsamt eingeräumt, keinen konkreten Fahrplan für Digitalisierungsschritte zu verfolgen, da die konkrete Pandemiebekämpfung hierfür keine Zeit lässt. Diesen Einwand lässt Leo Knauf nicht gelten: „Umgekehrt wird ein Schuh draus. Weil mit Papier und Excel gearbeitet wird, sind die Beschäftigten überlastet. Statt immer nur Wasser zu schöpfen, sollten wir besser die Löcher im Boot stopfen. Die geringeren Infektionszahlen geben uns genau jetzt die Zeit dafür.“
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