Förderschulrichtlinie: FDP befürchtet kalte Inklusion

NRW-Schulministerin Löhrmann (Grüne) hat letzte Woche eine neue Verordnung zu Mindestgrößen von Förderschulen vorgestellt. Im Vergleich zur bisherigen Regelung werden Unterschreitungsmöglichkeiten bei den Schülerzahlen vollständig gestrichen und für einige Förderschwerpunkte werden die Mindestschülerzahlen erhöht.

Zahlreiche Förderschulen werden in Folge dieser Verordnung schließen müssen. Die Bielefelder FDP befürchtet daher, dass Eltern bald keine Wahlmöglichkeit mehr zwischen Förderschulbesuch oder Beschulung in einer allgemeinbildenden Schule haben werden. „Ziel bei der Inklusion sollte es sein, dass sich die Entscheidung, ein Kind mit Förderbedarf an eine allgemeinbildende Schule zu schicken, alleine am Kindswohl ausrichtet.“ so Laura von Schubert, Leiterin des Bildungsarbeitskreises der Bielefelder Liberalen. Die Schulministerin entziehe nun undifferenziert etlichen Förderschulen die Existenzgrundlage, so dass die Schüler allgemeinbildende Schulen besuchen müssten, nicht weil es angezeigt sei, sondern alleine weil es keine Alternative mehr gebe.

Von Schubert: „Förderschulen werden voreilig geschlossen, aber den klammen Kommunen wird bei den notwendigen Investitionen für die Regelschulen nicht geholfen. Das ist die kalte Inklusion, vor der wir immer gewarnt haben. Hohe Inklusionsquoten bei geringer Qualität – so bezahlen die Schwächsten in der Gesellschaft den Preis für die falsche Prioritätensetzung durch Rot-Grün.“ Bei einer Expertenanhörung im Landtag hatten Sachverständige, Lehrer- und Elternverbände den Inklusionsplänen der Landesregierung ein verheerendes Zeugnis ausgestellt.

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