Seit mehr als vier Jahren ist Verwaltung und allen Parteien bekannt, dass bei Gewerbeflächen in Bielefeld Notstand herrscht. Dennoch weist die Koalition seit Jahren keine neuen Flächen aus. Jasmin Wahl-Schwentker, Vorsitzende der FDP im Rat, sieht sich durch die jüngste Unternehmensbefragung der Stadt bestätigt. Diese hat wieder einmal deutlich werden lassen, wie dramatisch sich die Verknappung von Raum für die Ansiedlung und Entwicklung der Unternehmen auswirke. Jedes achte Unternehmen erwägt, die Stadt zu verlassen.
Zu wenig Gewerbeflächen, zu wenig Zukunft
„Das ist nicht neu. Schon 2015 meldeten in einer Befragung 60 Betriebe konkrete Flächenbedarfe von 28,2 ha an.“, so Wahl-Schwentker. Ein durch die Stadt beauftragter Gutachter hatte 2016 empfohlen, möglichst sofort jährlich 10 ha Gewerbefläche auszuweisen. Vorhandene Gewerbeflächenreserven seien in vielen Fällen nicht oder nur mittelfristig nutzbar. 2017 hat die Stadt mitgeteilt, dass 2016 Anfragen für Neuansiedlungen im Umfang von 90 ha abgewiesen werden mussten, da keine Flächen zur Verfügung standen. So habe Rot-Grün in Zeiten der Hochkonjunktur eine Entwicklung der Stadt, die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Generierung höher Gewerbesteuereinnahmen verhindert. „Wir haben Antrag um Antrag gestellt, gemahnt und appelliert – OB und Rot/Grün wollen partout keine neuen Gewerbeflächen ausweisen, sondern beharren darauf, dass zunächst Flächen vermarktet werden, die schon lange als ungeeignet bewertet worden sind.“, kritisiert Wahl-Schwentker. Der für die Stadt entstandene Schaden ist immens. „Ein Einbruch der Konjunktur wird uns teuer zu stehen kommen! Clausen ist Bielefelds Zukunftsverhinderer.“