Dass mehr als 200 Erstklässler keinen Platz an ihrer Wunschgrundschule bekommen, ist für unseren Vorsitzenden Jan Maik Schlifter eine starke Einschränkung der freien Schulwahl. Die Zahl der Ablehnungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um fast genau 100 Prozent erhöht.
Grund ist der von uns bereits prognostizierte Rückgang an freien Plätzen durch eine auf Kante genähte Bedarfsplanung. „Noch schneller als befürchtet tut sich in Bielefeld eine Schulraumlücke auf, der zu wenig und zu spät entgegengewirkt wird. Diese Witthaus-Lücke ist hausgemacht und direkte Folge falscher Prioritätensetzung in Verwaltung und Politik“, so Schlifter.
Schulbau zu spät und in zu geringem Umfang
Als Mitglied des Schulausschusses hat er seit Jahren davor gewarnt, zu wenig Schulbau zu betreiben. „120 Schulkinder bekommen keinen Platz an der Grundschule in ihrer Nachbarschaft. Aus kurze Beine – kurze Wege sind kurze Beine – lange Wege geworden. Das wird im kommenden Jahr noch dramatischer werden.“
Schon im vergangenen Jahr hatten wir darauf hingewiesen, dass das städtische Bauprogramm die notwendigen Grundschulplätze nicht einmal annähernd ausreichend berücksichtigt. Der Bau von neuen Grundschulen werde zu spät und in zu geringem Umfang geplant. „Stattdessen werden Millionen Euro und Planungskapazitäten in ein Prestigeprojekt wie die Verkleinerung der Martin-Niemöller-Gesamtschule gelenkt, wo eine Sanierung kostengünstiger wäre. Dieses Geld hätte man für die Grundschulen dringend gebraucht“, betont Schlifter.