In der Diskussion um eine Umgestaltung des Jahnplatzes aufgrund erhöhter Stickoxidwerte legt die FDP eigene Vorschläge vor. Die Freien Demokraten verabschiedeten auf ihrem Kreisparteitag ein Konzept, das zwischen Adenauer Platz und Jahnplatz nur noch Verkehr in einer Richtung vorsieht. Auch der Niederwall solle zur Einbahnstraße werden. Die Kreuzstraße solle in beiden Richtungen befahrbar bleiben. „Ein autofreier Jahnplatz ist unter den gegebenen Bedingungen keine Lösung. Die gesamte Innenstadt muss weiter auch mit dem Auto erreichbar bleiben. Durch weniger und einfachere Kreuzungspunkte können wir Stop-and-go stark reduzieren.“, ist die Vorsitzende der FDP im Rat, Jasmin Wahl-Schwentker überzeugt. Die dann überflüssigen Fahrbahnen könnten Raum geben, um etwa städtebaulich die Vorfeldbereiche von Kunsthalle oder Theater ansprechender zu gestalten.
Durchgangsverkehr soll nach Vorstellungen der FDP verstärkt auf den OWD geleitet werden, indem die Kreuzung Herforder Straße Walter-Rathenau-Straße umgestaltet wird. Wahl-Schwentker: „Es muss selbstverständlicher werden, von der Herforder Straße kommend in den Tunnel auf den OWD zu fahren. Zwei Linksabbiegerspuren und vielleicht nur eine Spur Richtung Jahnplatz würden helfen.“
Bielefeld brauche eine umfassendere Verkehrslösung und kein Vorgehen in einzelnen Mosaiksteinchen. Zum Konzept der FDP gehört daher auch eine Verbesserung des Radverkehrs durch eine Aufgabenverteilung von Verbindungsstraßen. So könnten zum Beispiel auf Werther Straße und Schloßhofstraße Fahrräder Vorrang haben, während die Stapenhorststraße die Haupterschließungsstraße für das Auto zwischen Universität und Innenstadt bliebe. „Nicht jede Straße gibt eine optimale Nutzung für alle Verkehrsträger her. Wenn wir ÖPNV, Fahrrad-, Fußgänger- und Autoverkehr gerecht werden wollen, brauchen wir getrennte Zuständigkeiten für die einzelnen Straßen.“, so Wahl-Schwentker.